ROADKILL – „SPEED AND FURY“ (CD-DEMO )

Bei ROADKILL fragt man sich wieder mal, was eigentlich mit der heutigen Jugend los ist. Haben die nichts Besseres zu tun, als sich Instrumente zu besorgen und Krach zu machen? Anstatt in Discos abzuhängen oder sich die neuesten Hammer-Videos von irgendwelchen Pop Prinzeßchen auf MTVIVA reinzuziehen? Glücklicherweise gibt es noch Bands wie diese hier aus Chemnitz, die einer Musik frönen, die auf einem Höhepunkt war, als an die heutigen Macher wahrscheinlich noch nicht mal zu denken war. Ich schätze das Durchschnittsalter bei ROADKILL auf unter 20. Trotzdem legen Simon Plaga und Markus Weidmüller (beide git), Sänger und Bassist Kris Sullivan und Lydia Hartwig (yep, ein weibliches Wesen an den Knüppeln!) eine ganz angenehme Mixtur aus Heavy, Speed und Thrash Metal hin. Der Sound ist, aufgrund der bescheidenen Mittel einer ersten Eigenproduktion wahrscheinlich ungewollt, authentisch. Etwas dünn, aber es passt auch irgendwie. Auf Photos sieht man ROADKILL mit Shirts von Megadeth, Exodus, Judas Priest oder auch Opeth „posen". Die Mucke gibt ein ähnliches Bild ab. Weniger Prog vielleicht, auch wenn’s die Band selber so hätte. Dafür noch etwas Metallica und Celtic Frost. Es ist in der Summe gut gemachter, urwüchsiger Metal. Die fünf Songs sind aggressiv und schnell und lassen übertriebene Epik außen vor. Der Bass wummert schön durch. Das Schlagzeug wird tight bearbeitet. Die Gitarristen lassen knackige Riffs raus, und die langen Soli sind wirklich nicht schlecht. Sehr abwechslungsreich ist der Gesang, der sich zwischen thrashigen Shouts, Kreischen und leicht hymnenhaften Vocals bewegt und jedem Track etwas wie eine eigene Atmosphäre verpassen. Ich will hier zwar keine Kaufempfehlung geben, wenn man aber am Underground-Nachwuchs wirklich interessiert ist, kann man ROADKILL für drei Euronen (+ Porto) ruhig unterstützen. ( MICHA )